Wie lange ist der Führerschein weg bei der MPU?

Ob bzw. wie lange der Führerschein während des MPU-Prozesses weg ist, hängt vom jeweiligen Delikt, der Sperrfrist sowie den persönlichen Voraussetzungen ab. 


• Bei Delikten, bei denen die Fahrerlaubnis direkt entzogen wird, z.B. bei Trunkenheitsfahrten mit einem Kraftfahrzeug ab 1,6 Promille sowie Fahrten unter Drogeneinfluss (bei Cannabis ab 3,5ng/ml THC), kann ein Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis frühestens sechs Monate vor Ablauf der gerichtlich festgesetzten Sperrfrist gestellt werden. Hat man die Zeit während der Sperrfrist genutzt, um Veränderungen in die Wege zu leiten und gegebenenfalls Abstinenz nachzuweisen, ist man dann in einer guten Position, um die MPU, die auf den Antrag auf Neuerteilung hin von der Führerscheinstelle angeordnet wird, zu bestehen und so in der kürzest möglich Zeit, den Führerschein zurück zu bekommen.

• Bei anderen Delikten darf die Führerscheinstelle den Führerschein erst entziehen, wenn die Zweifel an der Fahreignung im Rahmen einer MPU innerhalb einer von der Führerscheinstelle festgesetzten Frist nicht aus dem Weg geräumt werden können. Ob die Anforderungen für die MPU im Rahmen dieser festgelegten Frist erfüllt werden können, hängt vom persönlichen Fall ab. Können die Anforderungen erfüllt werden, sind die Chancen hoch, die MPU im Rahmen der Frist zu bestehen und damit ganz ohne Führerscheinverlust auszukommen. Können die Anforderungen noch nicht erfüllt werden, sollte im Normalfall zunächst freiwillig auf die Fahrerlaubnis verzichtet werden. Sobald man die Voraussetzungen für die MPU perspektivisch in den nächsten Monaten erfüllen kann, kann ein Antrag auf Neuerteilung der Fahrerlaubnis gestellt werden, was zur Anordnung der MPU durch die Führerscheinstelle führt. Nun sollte die Wahrscheinlichkeit hoch sein, die MPU zu bestehen und den Führerschein damit zurück zu erlangen.