Was soll ich tun, wenn der Job gefährdet ist?
Unsere Existenz ist an unsere Arbeit gebunden, sodass die Sorgen um einen Arbeitsplatzverlust wirklich existentielle Sorgen sind.
Unserer Erfahrung nach ist es als allererstes wichtig, keine Zeit zu verlieren. Die meiste Zeit wird verloren durch unvorbereitetes in-die-MPU-Stürmen. Zwischen „die Dinge informiert vs. uninformiert auf gut Glück angehen“, können Welten von bis zu einem Jahr Zeitunterschied liegen. Wenn wir nur eine Empfehlung geben dürften, wäre es die, die persönliche Situation mit professioneller Hilfe in einem ausführlichen Erstberatungsgespräch bei einer verkehrspsychologischen Beratungsstelle zu prüfen. Das MPU-Feld ist für die meisten immer noch relativ undurchsichtig und oft kursieren Gerüchte darüber. In einer Beratung wird gemeinsam die Situation analysiert und man erhält auf Basis dieser Analyse eine Einschätzung, ob bzw. für wie lange mit dem Verlust der Fahrerlaubnis gerechnet werden muss sowie Empfehlungen für die schnellste Vorgehensweise, die im persönlichen Fall möglich ist. Im besten Fall, verliert man so die Fahrerlaubnis gar nicht erst, sollte man noch in deren Besitz sein, oder man verliert diese für den kürzest möglichen Zeitraum und keine Sekunde länger.
Wenn man nun weiß, für wie lange mit dem Verlust der Fahrerlaubnis gerechnet werden muss, kann im zweiten Schritt die Lösungssuche unter Einbezug des zu erwartenden Zeitraums ohne Fahrerlaubnis beginnen. Es gibt wohl kaum eine Lösung, die ideal oder schön ist im Vergleich zum Ist-Zustand. Aber wir durften immer wieder aufs Neue erleben, wie jeder Klient doch eine Lösung fand, die ihn durch diese Zeit trug. An dieser Stelle möchten wir Lösungsansätze teilen, die unsere Klienten wählten, als sie sich in dieser Situation befanden. Jeder hat seinen ganz persönlichen Weg durch die Krise gefunden. * Wenn der Führerschein „nur“ für den Arbeitsweg benötigt wurde, konnte entweder eine Bahn- oder Busverbindung, eine Mitfahrgelegenheit über Arbeitskollegen oder den Partner oder eine mit dem Fahrrad oder neu dafür gekauften oder gemieteten E-Bike zu schaffende Route gefunden werden. Falls all diese Lösungen keine Option waren, weil die Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz zu schlecht war, der Weg mit dem Fahrrad einfach zu weit war und auch niemand aus der Gegend denselben Arbeitsweg hatte, zogen Klienten in die Nähe des Arbeitsplatzes oder mieteten sich vorübergehend eine Unterkunft für die Tage, an denen sie arbeiteten. * Wenn der Führerschein Bestandteil der beruflichen Tätigkeit war, wurden im Falle einer Anstellung folgende Wege gefunden: In manchen Fällen konnte vorübergehend nach offener Kommunikation mit dem Arbeitgeber intern eine andere Tätigkeit ausgeübt werden. War dies nicht möglich, waren manche Arbeitgeber bereit dazu, den Klienten wieder einzustellen, sobald er seinen Führerschein zurückerhielt. So musste „nur“ vorübergehend eine andere Arbeitsstelle gefunden werden. Auch, wenn man es kaum glaubt, es war die absolute Ausnahme, dass Klienten ihren Arbeitsplatz erstmal ohne Aussicht auf Rückkehr aufgeben mussten. Wenn dies der Fall war, wurde nach einer neuen Arbeitsstelle gesucht, die vorübergehend keine Notwendigkeit einer Fahrerlaubnis hatte. Nach Rückgewinnung der Fahrerlaubnis konnte dann gegebenenfalls wieder nach einer Stelle mit Bezug zur Fahrerlaubnis geschaut werden, sollte dies noch dem eigenen Wunsch entsprochen haben. * Im Falle einer beruflichen Selbstständigkeit konnten Klienten vorübergehend bei ihren Mitarbeitern mitfahren, einen Fahrer für die wirklich wichtigen Fahrten organisieren oder die selbstständige Tätigkeit für diesen Zeitraum reduzieren oder einstellen und mit einer Anstellung überbrücken. Ein kleiner Anteil an Klienten stellte während dieser Zeit fest, dass er die Selbständigkeit aufgeben wollte. Alle Klienten, die wir begleitet haben und die nach dieser Zeit immer noch selbstständig waren oder sein wollten, haben es irgendwie geschafft, dass es entweder währenddessen oder danach gut mit ihrer Selbstständigkeit weiterging.
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